Daniela Hohenstern
Institut für Waldökosysteme
Alfred-Möller-Straße 1, Haus 41/42
16225 Eberswalde
Telefon: +49 3334 3820 300
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wo@thuenen.de
Bodenzustandserhebung
Bundeswaldinventur
Intensives forstliches Monitoring
Treibhausgasberichterstattung
Waldzustandserhebung
Alle zehn Jahre messen und zählen wir eine Stichprobe von Bäumen im Wald. Bund und Länder benötigen diese Daten für die Gestaltung der Waldpolitik. Auch für strategische Investitions- und Standortentscheidungen der Holzwirtschaft werden sie verwendet.
Die Bundeswaldinventur ist ein gesetzlicher Auftrag gemäß Bundeswaldgesetz § 41a und eine zentrale Datenbasis über den Wald in Deutschland. Sie liefert einen Gesamtüberblick über die großräumigen Waldverhältnisse und forstlichen Produktionsmöglichkeiten. Die Inventur wurde bisher dreimal durchgeführt: 1987, 2002 und 2012. Die vierte Inventur (2022) wird gegenwärtig vorbereitet. Seit 2010 ist eine Wiederholung alle zehn Jahre gesetzlich festgelegt. Darüber hinaus wurden in den Jahren 2008 und 2017 an einer Unterstichprobe der Bundeswaldinventur Daten zum Kohlenstoffvorrat erhoben und in vielfältiger Weise ausgewertet.
Das BMEL hat das Thünen-Institut für Waldökosysteme mit der Bundesinventurleitung beauftragt. Das umfasst die Weiterentwicklung des Inventurverfahrens, die Koordinierung der Datenerfassung durch die Bundesländer, die Zusammenstellung, Auswertung und Aufbereitung der Daten und Ergebnisse für ein breites Publikum.
Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, interessierte Bürger, Forstwirtschaft, Holzwirtschaft, Energie, Naturschutz auf Bundes- und Landesebene sowie für internationale Berichtssysteme.
Die Bundeswaldinventur ist eine terrestrische Großrauminventur auf Stichprobenbasis. Die Probepunkte sind in einem systematischen Raster über ganz Deutschland verteilt. Bei der letzten Inventur 2012 haben 60 Inventurtrupps der Länder an 60.000 Probepunkten etwa 420.000 Probebäume vermessen und viele weitere Merkmale erhoben. Für die Datenerfassung haben wir den Trupps eine spezielle Software zur Verfügung gestellt. Die Trupps haben die Daten über das Internet in eine zentrale Datenbank am Thünen-Institut übertragen. Wir haben die Daten auf vielfältige Weise ausgewertet und die Ergebnisse in einer Ergebnisdatenbank abgelegt, die im Internet auf bwi.info öffentlich zugänglich ist.
Die Datenerhebung zur Bundeswaldinventur 2022 soll im Frühjahr 2021 beginnen. Dafür ist eine weitere Verdichtung der Stichprobe vorgesehen, sodass dann etwa 75.000 Probepunkte im Wald zu erwarten sind. Das Aufnahmeverfahren wurde etwas modifiziert (demnächst Link Aufnahmeanweisung). Insbesondere werden erstmals DNA-Proben zur Ermittlung der genetischen Vielfalt gesammelt.
Wie viel Wald gibt es in Deutschland? Wie sieht er aus? Wie hat er sich verändert? Wie viel Holz wird genutzt und wie viel wächst nach?
Die Waldfläche ist stabil. Waldumwandlung und Neuaufforstung halten sich die Waage.
Der Holzvorrat ist weiter angestiegen, weil die Waldeigentümer weniger Holz genutzt haben als nachgewachsen ist.
Es gibt mehr Laubbäume, mehr alte und dicke Bäume und mehr Totholz. Das sind günstige Bedingungen für die biologische Vielfalt der Wälder.
Die Fläche der Fichte hat abgenommen, weil durch Holzeinschlag oder Sturmschäden frei gewordene Fichtenflächen häufig mit Laubbäumen aufgeforstet werden, aus denen sich naturnähere und stabilere Wälder entwickeln sollen. Anderseits wird damit jedoch eine künftige Verknappung des Fichtenholzes eingeleitet.
Weitere Ergebnisse im Internet auf www.bundeswaldinventur.de und bwi.info.
www.thuenen.de/de/wo/arbeitsbereiche/waldressourcen-und-klimaschutz/bundeswaldinventur/
Anzahl der Datensätze: 57