Anna Frerck
Institut für Waldwirtschaft
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Bioenergie-Regionen stärken (BEST) - Neue Systemlösungen im Spannungsfeld ökologischer, ökonomischer und sozialer Anforderungen; SÖB 2: Regionale Wertschöpfungsanalysen
Um Waldflächen und Holz konkurrieren unterschiedliche Nutzer: So sollen auf Waldflächen sowohl wirtschafts- als auch klima-, umwelt-, energie- und naturschutzpolitische Ziele umgesetzt werden. Wir erforschen, wie unterschiedliche Waldnutzungen sich auf regionaler Ebene wirtschaftlich auswirken: Welche regionale Wertschöpfung und Beschäftigung ergibt sich beispielsweise bei einer gesteigerten stofflichen oder energetischen Holzverwendung?
Infolge des Klimawandels und sich ändernder gesellschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen müssen konkrete Strategien für die künftige Waldflächen- und Holznutzung in Regionen entwickelt werden. Zum Beispiel: Welche Baumarten werden künftig angebaut? Wie viel Fläche wird unter Naturschutz gestellt? Die wirtschaftlichen Auswirkungen teilweise konkurrierender Nutzungsmöglichkeiten von Wald und Holz wurden bisher überwiegend einzeln betrachtet. Unser Ziel ist, die unterschiedlichen Wald- und Holznutzungsmöglichkeiten im Vergleich regionalwirtschaftlich zu analysieren. Die Forschungsergebnisse sollen regionalen Akteuren Entscheidungshilfen bieten. Beispielsweise soll anhand der Ergebnisse abgeschätzt werden können, wie es sich regionalwirtschaftlich auswirkt, wenn auf Waldflächen für den Naturschutz die Holznutzung eingestellt wird.
Regionale Entscheidungsträger aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft
Auf Basis statistischer Daten ermitteln wir bundesdurchschnittliche Kennzahlen zur Bruttowertschöpfung und zur Beschäftigung unterschiedlicher Waldflächen- und Holznutzungsmöglichkeiten. Mit diesen Kennzahlen lassen sich unterschiedliche Wertschöpfungsketten in Regionen abbilden (zum Beispiel Forstwirtschaft - Sägeindustrie - Holzbau).
Wir analysieren die Umsatzsteuer-, die Kostenstruktur- sowie die Material- und Wareneingangsstatistik des Statistischen Bundesamts. Außerdem verwenden wir regionale Daten zur Waldflächen- und Baumartenverteilung.
Im Rahmen des Projekts haben wir Kennzahlen zur holzbasierten Wertschöpfung in der Forstwirtschaft, der ersten Verarbeitungsstufe (Sägeindustrie, Holzwerkstoffindustrie, Holz- und Zellstoffindustrie) und der zweiten Verarbeitungsstufe (zum Beispiel Möbel, Holzbau, Papier) ermittelt. Für die energetische Holznutzung haben wir auf vorliegende Ergebnisse unseres Instituts zurückgegriffen.
Es wurde deutlich, dass die Bruttowertschöpfung der energetischen Holzverwendung und die der stofflichen Holzverwendung bis zur Halbwarenebene vergleichbar sind. Die größte Wertschöpfung wird erst in der nachfolgenden zweiten Verarbeitungsstufe generiert.
Beispielsweise beträgt die Bruttowertschöpfung für einen Einheit Rohholz bzw. holzbasierte Vorleistungen in der Wertschöpfungskette „Sägeindustrie“ 65 €/m³, in der Wertschöpfungskette „Holzbau“ 273 € /m³ und in der Wertschöpfungskette „Papier“ 2.647 €/m³.
Die Ergebnisse wurden beispielhaft auf die Fallbeispielsregionen Landkreis Göttingen (Niedersachsen) und BERTA (Thüringen) des BEST-Verbundprojektes übertragen. Hierbei wurde beispielsweise deutlich, dass die regionale Wertschöpfung der Holzwirtschaft bei einer Steigerung der energetischen Holznutzung sowie bei einer Erhöhung von Stilllegungsflächen für den Waldnaturschutz sinkt.
Für die energetische Holznutzung haben wir auf vorliegende Ergebnisse unseres Instituts zurückgegriffen. Diese Ergebnisse wurden beispielhaft auf die Fallbeispielsregionen Landkreis Göttingen (Niedersachsen) und BERTA (Thüringen) des BEST-Verbundprojektes übertragen.
1.2012 - 8.2014
Projekttyp:
Projektstatus:
abgeschlossen
Anzahl der Datensätze: 3