Weltweit gibt es etwa 33.000 Fischarten, von denen etwa 7000 menschlicher Nutzung unterliegen – Tendenz steigend. Sie lassen sich oft nur anhand weniger Merkmale und von Experten unterscheiden. Aber wer sowohl Produktqualität und Verbraucherschutz anstrebt als auch die Rückverfolgbarkeit von Fisch und Fischereiprodukten im Interesse des Bestandsschutzes, muss Fische möglichst eindeutig erkennen und auch deren geographische Herkunft überprüfen können.
Auch bei prozessierten Fischprodukten, wie Filets und Dosenware, muss eine Kontrolle gewahrt werden: Etiketten sollen nicht lügen. Am Thünen-Institut haben wir Expertise in der Fischerkennung, Laboranalytik und Fischgenetik. Wir entwickeln genetische Marker zur Arterkennung ebenso wie zur Bestandsdifferenzierung wichtiger Modellarten. Dazu gehören Sprotten und Heringe aber auch Eis- und Thunfische. Ein wichtiger und biologisch besonders interessanter Teil des aquatischen Arteninventars sind Wanderfische. Um ihre Laichplätze aufzusuchen oder ihre Futtergründe zu erreichen, legen viele Fischarten lange und strapaziöse Wanderungen zurück und überwinden dabei zum Teil gewaltige Distanzen und große Hindernisse. Solche Fischarten, die zwischen Salz- und Süßwasser wechseln, sogenannte diadrome Arten, sind dabei oftmals besonders anfällig für menschliche Einflüsse. Verbaute und zergliederte Flüsse, Überfischung oder auch klimatische Veränderungen setzen sie unter Druck.