Annette Pontillo
Institut für Ökologischen Landbau
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23847 Westerau
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Die Konsumenten von ökologisch erzeugten Produkten erwarten beim Kauf von tierischen Produkten vor allem, dass diese umweltfreundlich und tiergerecht erzeugt wurden. Dies gilt auch für ökologisch erzeugtes Schweinefleisch, das darüber hinaus die (eher diffus vorliegenden) Verbrauchererwartungen an gutes Schweinefleisch hinsichtlich Aussehen, Geruch und Geschmack erfüllen soll.
Dieser letztlich pointierte Nachhaltigkeitsanspruch an die ökologische Schweinehaltung kann die dazugehörigen Prozess- und Produktqualitäten nur mit Hilfe entsprechender Produktionsverfahren in der Ferkelerzeugung und Schweinemast sichern. Bei genauerem Hinsehen wird dieser Anspruch allerdings nur teilweise erfüllt. An dieser Bruchlinie siedelt sich die Forschungsarbeit im Thünen-Institut für Ökologischen Landbau an.
In der ökologischen Ferkelerzeugung besteht nach wie vor Optimierungsbedarf vor allem bei der Prozessqualität. Der Forschungsschwerpunkt liegt in Projekten zur Haltung und Fütterung sowie zum Tierschutz bzw. Tierverhalten und den biologischen Leistungen bei säugenden Sauen sowie bei Saug- und Aufzuchtferkeln.
In der ökologischen Schweinemast besteht sowohl bei der Prozessqualität wie auch bei der Produktqualität Optimierungsbedarf. Entsprechende Forschungsprojekte befassen sich mit der Integration der Mastschweine in den Öko-Betrieb vor allem hinsichtlich der Rassewahl, der 100%-Öko-Fütterung und z. B. dem Verzicht auf die Kastration und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Mastleistung, die Schlachtkörper- und Fleischqualität, das Krankheits- und Verlustgeschehen sowie die Emissionen.