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Aktionstag „Braunschweig rettet Lebensmittel“

Vereine und Organisationen geben am 26. September Infos und Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Eine verschrumpelte gelbe Paprika
© Felicitas Schneider

Am Samstag, dem 26. September 2020, wird es auf dem Herzogin-Anna-Amalia-Platz zwischen den Schloss-Arkaden und dem Kleinen Haus des Staatstheaters bunt zugehen. Zwischen 11 und 16 Uhr erhalten Interessierte an mehreren Ständen Einblicke rund um das Thema Lebensmittel. Konkret geht es darum, wie sich Lebensmittelabfälle in den Haushalten, aber auch in der Produktionskette vom Feld über die Verarbeitung bis zum Handel vermeiden lassen. Ein Thema, das uns alle angeht, denn rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel werden nach einer Erhebung des Braunschweiger Thünen-Instituts allein in Deutschland jedes Jahr weggeworfen. Mehr als die Hälfte davon geht auf das Konto der privaten Haushalte.

„Wir müssen lernen, Lebensmittel wieder wertzuschätzen“, sagt Dr. Thomas Schmidt vom Thünen-Institut für Marktanalyse. „Denn jedes Kilo Brot, Obst oder Fleisch, das produziert und dann nicht gegessen wird, kostet nicht nur unnötiges Geld. Es wandern auch wertvolle Ressourcen auf den Müll – mit nicht unerheblichen Konsequenzen für Umwelt und Klima.“

Wie man besser mit den Mitteln, die wir alle zum Leben brauchen, umgehen kann, zeigen die Vereine Slow Food Braunschweiger Land, foodsharing, Stadtgarten Bebelhof und Transition Town Braunschweig e.V. zusammen mit dem Thünen-Institut. Neben neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema Lebensmittelverschwendung gibt es an den Ständen hinter den Schloss-Arkaden viele praktische Tipps, wie sich auch zu Hause Lebensmittelabfälle vermeiden lassen. Interaktive Spiele und Rätsel, eine mobile Klimaküche, ein anschauliches Hochbeet als Idee für den eigenen Garten sind ebenso dabei wie Kurzfilme zu innovativen Fischfangtechniken zur Verringerung von unerwünschtem Beifang. Pflanzensetzlinge und Eingekochtes aus geretteten Lebensmitteln winken als Gewinne! Die Organisatorinnen und Organisatoren freuen sich auf den Austausch mit allen Interessierten und sind gespannt, Meinungen und Ideen zum Thema zu hören.

Der Event ist Teil der bundesweiten Aktionswoche Deutschland rettet Lebensmittel vom 22. bis 29. September. Die Woche findet im Vorfeld des Internationalen Tages gegen Lebensmittelverschwendung statt, der auf eine gemeinsame Anregung des argentinischen Agrarministeriums und des Thünen-Instituts während eines internationalen Expertentreffens im Zuge der G20-Präsidentschaft von Argentinien zurückgeht. Der Tag wurde von den Vereinten Nationen (UNO) proklamiert und wird am 29. September erstmals begangen. Künftig soll jedes Jahr an diesem Tag weltweit auf die Verschwendung von Lebensmitteln aufmerksam gemacht werden. Der Hintergrund: Die UNO hat in ihrem Konzept für nachhaltige Entwicklung, der Agenda 2030, gefordert, bis zum Ende dieses Jahrzehnts die weltweite Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf zu halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste zu verringern.

Welche Gründe gibt es für Lebensmittelverluste an den verschiedenen Stellen der Produktions- und Verbrauchskette? Angaben dazu und Hinweise auf entsprechende Forschungsprojekte und Initiativen finden sich auf der Webseite des Thünen-Instituts in dem Beitrag „Wie Lebensmittelverschwendung entstehen kann“. Im Web-Dossier „Lebensmittelverluste und Abfälle reduzieren“ wird die Thematik in einem übergreifenden Zusammenhang dargestellt. Hier gibt es auch Informationen über negative Auswirkungen von Lebensmittelabfällen auf die Umwelt, z.B. die Freisetzung von Treibhausgasen.

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