Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen
Anja Herkner
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Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen
Ökologische Begleitforschung zum Greening der Gemeinsamen Agrarpolitik
Mit der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik hat die EU-Kommission eine umweltfreundlichere „grünere“ 1. Säule beschlossen. Wie wirksam die Greening-Maßnahmen für den Natur- und Umweltschutz sind, wird allerdings kontrovers diskutiert. In verschiedenen Projekten gehen wir deshalb der Frage zur Wirksamkeit nach.
Der deutliche Artenrückgang in der Agrarlandschaft, anhaltend hohe Nährstoffeinträge in Böden und Gewässer sowie europäische und globale Vorgaben zum Schutz der Biodiversität machen eine stärkere Ökologisierung der Landwirtschaft notwendig. Um diesen Erfordernissen Rechnung zu tragen, hat die EU-Kommission mit der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) das „Greening“ eingeführt. Es soll die ökologische Nachhaltigkeit der Landwirtschaft stärken. Ein Teil der Direktzahlungen aus der 1. Säule ist seit dem 1. Januar 2015 an Landbewirtschaftungsmethoden gebunden, die den Klima- und Umweltschutz fördern und drei Maßnahmen betreffen:
Unter bestimmten Voraussetzungen sind Betriebe von den Greening-Maßnahmen ausgenommen, so z. B. Betriebe des ökologischen Landbaus. Wie wirksam die neuen Greening-Maßnahmen sein werden und ob der hohe Verwaltungs- und Kontrollaufwand verhältnismäßig ist, wird aktuell kontrovers diskutiert. Eine Halbzeitbewertung der Europäischen Kommission im Jahr 2017 soll Aufschluss darüber geben, inwiefern die Maßnahmen dem Erhalt der biologischen Vielfalt sowie dem Wasser-, Klima- und Bodenschutz dienen. Darauf basierend kann es ab 2018 zu Änderungen des Greenings kommen.
Ministerien für Landwirtschaft und für Umwelt, Landwirte, Beratung, amtlicher Naturschutz, Agrarverwaltung, EU-Kommission
Am Thünen-Institut für Ländliche Räume laufen mehrere Projekte, die sich mit den Auswirkungen des Greenings auf den Naturschutz befassen (siehe Links und Downloads). Ihre Ergebnisse sollen zur Ableitung von praxisnahen Empfehlungen zur Evaluierung der GAP-Reform im Jahr 2017 dienen.
In den Projekten werten wir vor allem Betriebsdaten der Länder aus, um mehr über die Auswahl, die Umsetzung und die ökologische Wirksamkeit der Greening-Maßnahmen zu erfahren. Die unterschiedlichen Schwerpunkte der Projekte decken alle drei Maßnahmenbereiche zur stärkeren Ökologisierung der Landwirtschaft ab.
Wie setzen die Landwirte die neuen Regelungen zum Greening um, und wovon hängt ihre Entscheidung ab?
Welchen naturschutzfachlichen Mehrwert haben die unter den jetzigen Bedingungen durchgeführten Greening-Maßnahmen?
Wie könnte man den Nutzen des Greenings für den Naturschutz erhöhen?
Wie können für Landwirte betriebswirtschaftlich günstige Optionen aussehen, die gleichzeitig naturschutzfachlichen Mehrwert bringen?
Die Projekte sollen zeigen, inwiefern neben politischen Vorgaben betriebs- und regionalspezifische Faktoren die Umsetzung der Greening-Maßnahmen und deren ökologische Wirksamkeit beeinflussen. Erste Ergebnisse sollen Anfang 2016 vorliegen.
Im Rahmen dieses Dachprojektes werden folgende Projekte durchgeführt:
Praxishandbuch zur naturschutzfachlichen Ausgestaltung von Ökologischen Vorrangflächen
4.2015 - 7.2023
Projekttyp:
Förderprogramm: BMUB - Umweltforschungsplan
Projektstatus:
läuft
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