Michaela Höner
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Ersatz von petrochemisch basierten Kunststoffen durch Lignin im Fokus
Für ihren Vortrag „Function of Lignin Derivatives in Polyethylene Blends and Composites“ wurde Laura Dehne, Doktorandin am Zentrum Holzwirtschaft der Universität Hamburg und dem Thünen-Institut für Holzforschung, auf dem diesjährigen International Symposium on Wood, Fiber and Pulping Chemistry (ISWFPC 2015) in Wien mit einem Preis für den besten Vortrag ausgezeichnet. Die Konferenz ist die wichtigste internationale Veranstaltung im Bereich Holzchemie, Zellstoff und Bleichprozesse, Chemie des Biomasseaufschlusses, Bioraffinerien sowie biotechnologischer Entwicklungen.
Mit interessanten wissenschaftlichen Neuerungen und einer souveränen mündlichen Präsentation ihrer Forschungsergebnisse überzeugte Laura Dehne die Gutachterkommission namhafter Wissenschaftler aus internationalen Forschungsinstituten und der Industrie.
In ihrem Vortrag beleuchtete Laura Dehne den Einfluss des Lignintyps und der Lignineigenschaften auf die Qualität von Polymerblends und ligninhaltigen faserverstärkten Compositen. Dabei konnte sie zeigen, wie die Qualität der Produkte über die Partikelgröße des Lignins und die Prozessparameter bei der Herstellung der Composites gesteuert werden kann. Die Eigenschaften der Lignin/Polyethylenmischungen können darüber hinaus sehr gut durch die chemische Modifizierung des Lignins mit unterschiedlichen Carbonsäureestern den technischen Erfordernissen angepasst werden. So wird die Mischbarkeit der Ligninderivate mit PE in Abhängigkeit von der Länge der Estergruppe deutlich verbessert und zudem die Zugfestigkeit der Blends um bis zu 45% erhöht.
Hintergrund der Forschungsarbeiten ist die Entwicklung von ligninbasierten Produkten im Rahmen des Forschungsvorhabens ProLignin. Bei diesem vom Thünen-Institut für Holzforschung und dem Zentrum Holzwirtschaft der Universität Hamburg durchgeführten Projekt wurden Lignine aus unterschiedlichen Produktionsverfahren hinsichtlich der Eignung für stofflich höherwertige Anwendungen getestet.