Wir konzentrieren uns auf die Überwachung von Schadstoffen in Fischen aus Nord- und Ostsee, um Daten zum aktuellen Zustand und der zeitlichen Entwicklung der Belastung zu gewinnen und zu bewerten. Die Zahl der bekannten Schadstoffe im Meer geht in die Zehntausende. Daher müssen wir eine Auswahl für unsere Analytik treffen. Hier helfen uns Empfehlungen aus den internationalen Meeresschutzkonventionen.
Schadstoffe liegen durch Verdünnung und Verteilung im Meer gegenüber quellennahen Gebieten nur in geringen Konzentrationen vor. Fische haben aus der Sicht des Analytikers den Vorteil, dass sie schlecht wasserlösliche Substanzen im Körperfett anreichern. Damit lassen sich diese Substanzen in dieser Matrix analytisch besser erfassen als zum Beispiel im Wasser. Um die mögliche Wirkung der Schadstoffe auf den Gesundheitszustand der Fische zu erforschen, bedarf es einer gemeinsamen Arbeit von chemischen Analytikern und Biologen am selben Tier (Integrierte Bewertung).
Wir nehmen jedes Jahr gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Fischkrankheiten unsere Proben in Nord- und Ostsee auf den Forschungsreisen des FFS Walther Herwig III. Die Proben werden für die spätere Analyse in unseren Laboren an Land vorbereitet. Hier stehen uns leistungsfähige Systeme für die Probenaufbereitung und Messung zur Verfügung, u.a. Atomabsorptionsspektrometer mit Feststoffprobengeber und Gaschromatographen mit Elektroneneinfangdetektor und Massenspektrometer.