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Die Messung von Tagesgängen der Kohlenstoffdioxid-Flüsse mit manuellen Hauben startet vor Sonnenaufgang (Großes Moor bei Gifhorn, 04:45 Uhr).
© Thünen-Institut/AK
Die Messung von Tagesgängen der Kohlenstoffdioxid-Flüsse mit manuellen Hauben startet vor Sonnenaufgang (Großes Moor bei Gifhorn, 04:45 Uhr).
Institut für

AK Agrarklimaschutz

Miriam Hurkuck

Promotion zum Dr. sc. ETH Zürich am 31.10.2014

Miriam Hurkuck hat am 31.10.2014 erfolgreich ihre Doktorarbeit zum Thema „How peatland is affected by neighboring agriculture: Atmospheric nitrogen deposition and potential effects on net ecosystem carbon dioxide exchange at a semi-natural peatland site in Northwestern Germany“ an der ETH Zürich verteidigt.

Ziel dieser Arbeit war es, die atmosphärische Stickstoffbelastung auf die Moore im deutsch-niederländischen Grenzgebiet zu bestimmen und potentielle Einflüsse auf den Biosphäre-Atmosphäre Austausch von Kohlenstoffdioxid zu quantifizieren. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die intensive landwirtschaftliche Nutzung in der Region Emsland zu einem erhöhten Stickstoffeintrag von rund 25 kg ha-1 a-1 in die benachbarten Moorökosysteme führt und die ökosystemspezifische Belastungsgrenze rund fünffach überschritten wird. Das untersuchte Hochmoor fungierte im gesamten Beobachtungszeitraum von drei Jahren als Kohlenstoffdioxid-Quelle von durchschnittlich 60 g C m-2 a-1, und verhielt sich somit entgegen der allgemeinen Senkenfunktion intakter Moore. Obgleich im Untersuchungszeitraum keine direkten Einflüsse von Stickstoffdeposition auf Kohlenstoffdioxid-Austausch ersichtlich waren, ist davon auszugehen, dass die langfristige Überschreitung der Stickstoffbelastungsgrenze zu einer Veränderung in der Vegetationszusammensetzung und somit einer Verringerung der Kohlenstoffdioxidaufnahme führt. Die Moore in intensiv landwirtschaftlich genutzten Regionen können demnach langfristig erheblich zum globalen Treibhausgaskreislauf beitragen.

Miriam Hurkuck hat die Arbeit im Rahmen des Projektes INTERREG-IVa (Erfassung der Stickstoffbelastung aus der Tierhaltung zur Erarbeitung innovativer Lösungsansätze für eine zukunftsfähige Landwirtschaft bei gleichzeitigem Schutz der sensiblen Moorlandschaft – ERNST) durchgeführt und sie innerhalb von dreieinhalb Jahren erfolgreich abgeschlossen.

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