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Die Messung von Tagesgängen der Kohlenstoffdioxid-Flüsse mit manuellen Hauben startet vor Sonnenaufgang (Großes Moor bei Gifhorn, 04:45 Uhr).
© Thünen-Institut/AK
Die Messung von Tagesgängen der Kohlenstoffdioxid-Flüsse mit manuellen Hauben startet vor Sonnenaufgang (Großes Moor bei Gifhorn, 04:45 Uhr).
Institut für

AK Agrarklimaschutz

Katharina Leiber-Sauheitl

Promotion zum Dr. rer. nat. am 16.12.2015

Am 16.12.2015 hat Katharina Leiber-Sauheitl ihre Doktorarbeit zu Treibhausgasemissionen aus genutzten organischen Böden an der Leibniz-Universität Hannover erfolgreich verteidigt.

Tiefgründige organische Böden, welche an drainierten Moorstandorten verbreitet sind, stellen starke Quellen für CO2, CH4 und N2O Emissionen unter Grünland- und Ackernutzung dar und tragen maßgeblich zur Treibhausgasbilanz Deutschlands bei. Wie sich flachgründige organische Böden im Hinblick auf ihre Treibhausgasemissionen auszeichnen, hat Katharina Leiber-Sauheitl mittels manueller CO2-Messkampagnen in ihrer Dissertation untersucht. Es zeigte sich, dass die Treibhausgasbilanz flachgründiger organischer Böden mit 3 bis 9 Tonnen CO2-Äquivalente pro Hektar und Jahr ebenso hoch sind wie diejenigen von tiefgründigen Standorten.
[Publikation]

Die Frage, wie oft CO2-Flüsse mit manuellen Hauben im Gelände gemessen werden müssen um verlässliche Ergebnisse zu erhalten, wurde in dieser Dissertation ebenso aufgegriffen. Die Auswertung eines hoch aufgelösten CO2-Flussdatensatzes zeigte, dass Kampagnen an sonnigen Tagen, die vor Sonnenaufgang beginnen und bis in den späten Nachmittag andauern zu bevorzugen sind. Um auf flachgründigen organischen Böden unter Grünland-nutzung eine robuste jährliche Kohlenstoffbilanz zu bestimmen, erwies sich ein Messabstand von drei Wochen als optimal.

Zudem wurde untersucht, ob Beweidung zu einer erhöhten Umsetzung des organischen Torfkohlenstoffs und -stickstoffs führt. In Kooperation mit dem Friedrich-Loeffler-Institut für Tierernährung wurde in einem Mikrokosmenexperiment mit 13C und 15N Stabilisotopen angereicherter Schafkot und -urin auf Torfsäulen ausgebracht. Es wurde keine vermehrte Umsetzung des Torfkohlenstoffs und -stickstoffs durch die Aufbringung von Schafexkrementen beobachtet.

Die Ergebnisse dieser Dissertation machen deutlich, dass flachgründige organische Böden ebenso hohe Treibhausgasemissionen freisetzen wie tiefgründige Torfböden. Daher müssen sie in den nationalen Treibhausgasinventarberichten berücksichtigt werden.

Link: https://www.thuenen.de/de/ak/projekte/verbundprojekt-organische-boeden/

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