Weiter zum Inhalt
Ein Mitarbeiter sammelt Ameisen auf einer Untersuchungsfläche.
© Thünen-Institut/BD
Ein Mitarbeiter sammelt Ameisen auf einer Untersuchungsfläche.
Institut für

BD Biodiversität

Projekt

RELEVANT


Federführendes Institut BD Institut für Biodiversität

Marienkäfer (Coccinella septempunctata) und Blüten der Ackerbohne (Vicia faba).
© Thünen-Institut/Georg Everwand
Marienkäfer (Coccinella septempunctata) und Blüten der Ackerbohne (Vicia faba).

Regulierende Ökosystemleistungen in Fruchtfolgen mit Ackerbohne (Vicia faba) und Erbse (Pisum sativum): Quantifizierung, Bewertung und Realisierung

RELEVANT quantifiziert und bewerten die Wirkungen diversifizierter Fruchtfolgen mit Ackerbohne und Erbse auf die Diversität von Bestäubern und Raubarthropoden und die von diesen erbrachten regulierenden Ökosystemleistungen.

Hintergrund und Zielsetzung

Ein wesentliches Ziel des Ressourcenschutzes in der Agrarlandschaft ist die Erhaltung und die Förderung der Agrobiodiversität und der von ihr erbrachten Ökosystemleistungen, welche durch den anhaltenden Landnutzungswandel weiterhin bedroht sind und deren Verluste sich negativ auf die landwirtschaftliche Produktion auswirken.

Ziel von RELEVANT ist es, die Wirkungen diversifizierter Fruchtfolgen mit Ackerbohne und Erbse auf die Diversität von Bestäubern und Raubarthropoden und die von diesen erbrachten regulierenden Ökosystemleistungen (Bestäubung und natürliche Schädlingskontrolle) zu quantifizieren und ökonomisch zu bewerten. In Zusammenarbeit mit dem DemoNetErBo sollen Wege zur Realisierung eines intelligenten Fruchtfolgemanagements mit Ackerbohne und Erbse in der konventionellen Landwirtschaft, im Hinblick auf die Erfüllung der Ziele der Eiweißpflanzenstrategie für eine nachhaltigere Landwirtschaft, erarbeitet werden.

Zielgruppe

  • Landwirtschaft
  • Landwirtschaftsberatung
  • Agrarumweltwissenschaften
  • Agrarumweltpolitik
  • Pflanzenbau

Vorgehensweise

In diesem praxisorientierten und interdisziplinären F&E-Vorhaben wird erstmalig die Wirkungen diversifizierter Fruchtfolgen unter konsequenter Einbeziehung von Ackerbohne (Vicia faba) und Erbse (Pisum sativum) auf die Agrobiodiversität und die von ihnen erbrachten Ökosystemleistungen nach anwendungsorientierten Fragestellungen quantifiziert und ökonomisch bewertet.

Die Untersuchungen zu Bestäubern und der Bestäubungsleistung werden von der Uni Göttingen durchgeführt, die Studien zu epigäischen Raubarthropoden und der natürlichen Schädlingskontrolle vom Thünen-Institut für Biodiversität. Die FH Südwestfalen ist für die ökonomische Analyse zuständig.

Daten und Methoden

Die Diversität, die Abundanz, die Ernährungssituation sowie das Reproduktionspotenzial von Bestäubern und Antagonisten werden auf Betriebsebene in allen Fruchtfolgegliedern erfasst. Dazu werden 1 km x 1 km Landschaftsausschnitte von Betrieben mit und ohne Ackerbohne-/Erbsenanteil in der Fruchtfolge miteinander verglichen (gepaartes Design). Die Bestäubungsleistung und die Reduktion des Schadorganismenpotenzials werden experimentell erfasst.
Zudem werden Blühmischungen zur Förderung von Agrobiodiversität und Ökosystemleistungen entwickelt, getestet und evaluiert. Die Ergebnisse zu den Ökosystemleistungen werden in den drei Ebenen Produktionsverfahren, Fruchtfolge und Betrieb ökonomisch und pflanzenbaulich mittels relevanter Kalkulationsdaten ausgewählter landwirtschaftlicher Betriebe des DemoNetErBo bewertet.

 

Unsere Forschungsfragen

Folgende Hypothesen werden anhand von Felderhebungen und Experimenten getestet:

  • Der Anbau von Ackerbohnen und Erbsen führt zu einer Förderung von Bestäubern und epigäischen Arthropoden (u.a. Antagonisten von Schadinsekten) sowie zu einer Steigerung der von diesen erbrachten regulierenden Ökosystemleistungen aufgrund
    1. spezifischer Eigenschaften der Leguminosen (Blütenangebot, N-Fixierung),
    2. eines angepassten Managements, und/oder
    3. einer diversifizierten Fruchtfolge.
  • Positive Wirkungen des Anbaus von Ackerbohnen und Erbsen treten nur in Verbindung mit einem für Bestäuber und Antagonisten notwendigen Angebot an zusätzlichen Nahrungs-, Nist- und Überwinterungshabitaten auf.
  • Durch den Anbau von Ackerbohnen und Erbsen verbessert sich die Ernährungssituation für die Bestäuber und Antagonisten und dadurch deren Reproduktionsleistung.
  • Der Bestäubungserfolg und die Schädlingskontrolle in begleitenden Kulturen sowie in Folgefrüchten werden messbar erhöht.

Durch eine enge Zusammenarbeit mit dem DemoNetErBo sollen einige der Erkenntnisse aus den Erhebungen und Experimenten in eine modellhafte Erprobung und Demonstration überführt werden.

Links und Downloads

www.demoneterbo.agrarpraxisforschung.de

www.dafa.de/fileadmin/dam_uploads/images/Fachforen/ff_leguminosen-kurzfassung-2012.pdf

Beteiligte externe Thünen-Partner

Geldgeber

  • Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
    (national, öffentlich)

Zeitraum

3.2017 - 12.2020

Weitere Projektdaten

Projektstatus: abgeschlossen

Nach oben