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Institut für

OL Ökologischen Landbau

Projekt

Produktion von Rindfleisch mit gefährdeten Rassen in Naturschutzgebieten


Federführendes Institut OL Institut für Ökologischen Landbau

Alte Deutsche Schwarzbunte auf den Winterflächen
© Thünen-Institut/OL

Ziel des on-farm Vorhabens ist die Entwicklung und Erprobung eines Managementkonzeptes, mit dem gefährdete Milchrinderrassen und Landschaftspflege in melkende Betriebe integriert werden können. 

Hintergrund und Zielsetzung

Mit dem Projekt wird ein Beitrag zur Beantwortung der Frage geleistet, ob der Einsatz gefährdeter Rinderrassen eine Alternative zu den sonst üblicherweise in Naturschutzprojekten häufig aufgetriebenen "Heckrindern" oder anderer gängiger Robustrassen bilden kann. 

Vorgehensweise

Drei verschiedene Rinderrassen wurden auf zwei verschiedenen Betrieben (ökologisch, konventionell) integriert und dort in der Landschaftspflege auf jeweils feuchten Grünlandstandorten im Biosphärenreservat "Flusslandschaften Elbe" eingesetzt. Dort wurden sie 3 Jahre in ihrer Pflegeleistung, Gesundheit der Tiere, Leistungen der Tiere als auch Wirkung und Bedeutung auf die Betriebe bewertet.

Unsere Forschungsfragen

  • Wie werden die alten Milchviehrassen von den Betrieben aufgenommen und integriert?
  • Welche Pflegeleistungen erreichen die Milchviehrassen im Vergleich zu "Heckrindern" oder anderen Fleischrinderrassen?
  • Welche Fleischqualität haben extensiv gehaltene Milchrassen in der Biotoppflege?
  • Wie ist die Tiergesundheit und das Tierwohl bei der Biotoppflege zu bewerten?

Ergebnisse

  • Es zeigte sich, dass die Betriebe sich erst einmal an die Haltung von alten Milchrinderrassen und Biotoppflege gewöhnen mussten. Der Arbeitsaufwand war hoch, das Image ist aber gestiegen. Sie mussten stolz auf die Arbeit mit diesen Tieren und der Pflege der Flächen werden.
  • Die Betriebe bewerteten die Rinderhaltung lange so wie ihre Milchproduktions-Bedingungen (die Tiere können im Winter doch nicht draußen bleiben. Das Futter ist zu schlecht. Was sollen die Leute denken? Das rechnet sich nicht.) Durch den Imagegewinn sind die Betriebe auch nach Ende des Projektes in der Aufgabe geblieben.
  • Die alten Rinderrassen haben die Pflegeaufgabe gut gemacht. Es gab aber keine Vorteile gegenüber den üblichen Fleischrassen.
  • Die Fleischleistung und die Gesundheit der Tiere war vergleichbar mit denen der Fleischrassen (Heckrinder, Galloways): also nicht so gut wie in Stallhaltung oder auf besseren Futterflächen. Die Fleischqualität war eher als "befriedigend" statt besser zu bewerten.

Publikationen

  1. 0

    Weißmann F, Löser R, Oppermann R, Rahmann G (2007) Rindfleischerzeugung im ökologischen Landbau. Landbauforsch Völkenrode SH 313:198-210

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dk038900.pdf

  2. 1

    Oppermann R, Rahmann G (2005) Experiences of organic dairy farmers with ailing milk markets - a sociological study in Northern Germany. Landbauforsch Völkenrode SH 290:35-55

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/bitv/zi038564.pdf

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