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© Kay Panten
Institut für

SF Seefischerei

Projekt

Laute(r) Fische - Echo-Ortung von Schwärmen


Federführendes Institut SF Institut für Seefischerei

Atlantische Makrele (Scomber scombrus)
© Thünen-Institut/Matthias Schaber
Anders als viele andere Fischarten wie z.B. Hering, Sprotte oder Dorsch haben Makrelen keine Schwimmblase, sind also im Gegensatz zu diesen Fischen mit klassischen hydroakustischen Methoden sehr schwer zu erfassen bzw. zu quantifizieren. Mit modernen Multifrequenz-Echoloten und entsprechenden Auswerte-Prozeduren ist dies allerdings mittlerweile möglich und kann so für eine alternative Erfassung von Bestandsparametern genutzt werden.

Anpassung und Weiterentwicklung von Methoden der hydroakustischen Bestandsschätzung

Hydroakustik nutzt Schallwellen unter Wasser, um Fischpopulationen und marine Lebensräume zu erkunden. Mit modernen Echoloten erfassen wir nicht nur Fischbestandsgrößen, sondern auch wie Fische Habitate nutzen, welche Arten vorkommen, und weitere Parameter mariner Ökosysteme.

Hintergrund und Zielsetzung

Durch das hydroakustische Monitoring werden Bestandsparameter und Verbreitungsmuster von (vorwiegend) pelagischen - also im offenen Meer schwimmenden - Fischarten auf direktem Weg bestimmt. Um Bestandsparameter als Grundlage für Vorhersagemodelle und das Abschätzen nachhaltiger Fangmengen zu erhalten, ist es erforderlich, dass untersuchte Meeresgebiet hochauflösend zu erfassen. Nur so lassen sich auch Aussagen über Verbreitungsmuster und Habitatnutzung verschiedener Fischarten treffen. Um den Ökosystemansatz zu implementieren, müssen wir artbasierte Parameter erfassen. Hierzu können wir moderne akustische Methoden anwenden: So gewinnen wir Abundanzindizes, erlangen Erkenntnisse zu Verteilungsmustern verschiedener Organismengruppen und trophischer Ebenen und können schließlich pelagische marine Ökosysteme in-situ bewerten.

Zielgruppe

Politische Entscheidungsträger im Bereich Meeresumweltpolitik und Fischereipolitik (GFP); Meereswissenschaftler; interessierte Öffentlichkeit

Vorgehensweise

Das Projekt gründet auf Daten, die im Rahmen von Standard-Hydroakustiksurveys erhoben und im Rahmen von weiteren Surveys zusätzlich gesammelt wurden. Zusätzlich zu etablierten Methoden, identifizieren wir hydroakustisch Arten und bewerten Daten basierend auf abiotischen Umgebungsvariablen und akustischen/physikalischen Parametern. Indem wir Daten von modernen Multifrequenz-Echoloten mit bekannten akustischen Eigenschaften von Meeresorganismen vergleichen, können wir hochaufgelöste Verteilungsmuster und Habitatnutzungen von verschiedenen Fischarten dokumentieren. Weiterhin können wir zum Beispiel die Präzision von klassischen Schleppnetzsurveys bezüglich der tatsächlichen Verteilungsmuster der Zielfischarten abschätzen. Wir können alternative Survey-Konzepte für wichtige Nutzfischarten erarbeiten und implementieren, indem wir hydroakustisch erfasste Bestandsindizes berechnen. Weiterhin erkunden wir, wie sich die physikalische Umgebung auf Verteilungsmuster von Fischen auswirkt und was sie für das Bestimmen von deren akustischen Eigenschaften bedeutet.

Daten und Methoden

Wir erfassen Daten mit modernen wissenschaftlichen Echoloten verschiedener Arbeitsfrequenzen.

Unsere Forschungsfragen

  • Wie lassen sich hydroakustische Daten für einen Ökosystemsurvey nutzen?
  • Wie können wir mit hydroakustischen Daten vorhandene wissenschaftliche Surveys bewerten oder erweitern?

Vorläufige Ergebnisse

  • Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften
  • Vorträge bzw. Arbeitsgruppendokumente im Rahmen verschiedener ICES Arbeitsgruppen (z.B. ICES WGFAST, WGTC etc.)

Links und Downloads

Zeitraum

1.2001 - 12.2027

Weitere Projektdaten

Projektstatus: läuft

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Publikationen

  1. 0

    Jech M, Schaber M, Gastauer S, Alegria N, Algroy T, Andersen LN, Anderson C, Annasawmy AP, Arendt C, Ariza A, Barbin L, Berger L, Boyra G, Brehmer P, Bristow M, Calise L, Carlsen A, Cermak J, Chawarski J, Chu D, et al (2022) Working Group of Fisheries Acoustics, Science and Technology (WGFAST). Copenhagen: ICES, 93 p, ICES Sci Rep 4(54), DOI:10.17895/ices.pub.20178464

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn065841.pdf

  2. 1

    Jech M, Ariza A, De Robertis A, Rezvanifar A, Lavery AC, Lebourges-Dhaussy A, Sepulveda A, Bertrand A, Blanluet A, Scoulding B, Berges B, Bardarson B, Robinson C, Wall C, Anderson C, Taylor C, O'Donnel C, Grados D, Copland D, Schaber M, et al (2020) Working Group on Fisheries Acoustics, Science and Technology (WGFAST). Copenhagen: ICES, 18 p, ICES Sci Rep 2(70), DOI:10.17895/ices.pub.7444

  3. 2

    Gröhsler T, Schaber M (2014) Annex 6: Cruise reports from other acoustic surveys in the area : Annex 6a: Western Baltic acoustic survey ; Survey report for FRV "Solea" ; German Acoustic Autumn Survey (GERAS), 30 September 2013 - 19 October 2013. In: Report of the Working Group of International Pelagic Surveys (WGIPS) ; 20-24 January 2014. Copenhagen: ICES, pp 224-251

  4. 3

    Gröhsler T, Schaber M (2014) Survey Report for FRV "Solea" German Acoustic Autumn Survey (GERAS) 30 September 2013 - 19 October 2013. In: Report of the Baltic International Fish Survey Working Group (WGBIFS) : 24-28 March 2014 ; Gdynia, Poland. Copenhagen: ICES, pp 250-258

  5. 4

    Planque B, Kristinsson K, Astakhov A, Bernreuther M, Bethke E, Drevetnyak K, Nedreaas K, Reinert J, Rolskiy A, Sigurdsson T, Stransky C (2013) Monitoring beaked redfish (Sebastes mentella) in the North Atlantic, current challenges and future prospects. Aquatic Liv Res 26(4):293-306, doi:10.1051/alr/2013062

  6. 5

    Schaber M, Gröhsler T (2013) Survey Report for FRV "Solea" 2-21 October 2012. In: Report of the Baltic International Fish Survey Working Group (WGBIFS) : Annex 8: Cruise reports of acoustic surveys BASS and BIAS in 2012. Copenhagen: ICES, pp 266-289

  7. 6

    Bethke E, Götze E, Planque B (2010) Estimation of the catchability of redfish and blue whiting for survey trawls in the Norwegian Sea. J Appl Ichthyol 26:47-53, DOI:10.1111/j.1439-0426.2010.01446.x

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