Weiter zum Inhalt
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
© Thünen-Institut
Ein Holztransporter voll beladen mit Baumstämmen fährt in einem Wald über eine sehr einfache Holzbrücke.
Institut für

WF Waldwirtschaft

Projekt

Nachhaltige Randzonenentwicklung von Wäldern in Ghana


Federführendes Institut WF Institut für Waldwirtschaft

© Jobst-Michael Schröder

Verbesserung der Lebensgrundlagen im ländlichen Ghana durch nachhaltige Randzonenentwicklung

Über 13 Mio. ha Tropenwald werden jährlich vernichtet. In Ghana erforschen wir Ansätze für eine nachhaltige Nutzung verbliebener Naturwälder. Wir beteiligen gezielt die lokale Bevölkerung, einerseits um die Wälder zu schützen, andererseits um den Menschen Einkünfte zu verschaffen. 

Hintergrund und Zielsetzung

Seit der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro ist die internationale Staatengemeinschaft auf der Suche nach geeigneten Politikinstrumenten, um die Wälder weltweit zu erhalten.  Daraus ergibt sich Beratungsbedarf für die Politik, den wir auf wissenschaftlicher Grundlage erfüllen wollen.

Vorgehensweise

Wir erarbeiten und testen angepasste alternative Nutzungskonzepte für eine Pufferzone zwischen landwirtschaftlichen Flächen mit vorherrschender Brandrodung und Wäldern. Damit sollen die Wälder vor dem Eindringen von Feuern geschützt werden.

Daten und Methoden

Für unsere Analysen haben wir Daten zu den sozioökonomischen Rahmenbedingungen der ortsansässigen Bevölkerung erhoben. So lernen wir die Interessen der dort lebenden Bauern kennen und können ihre Ansprüche in dem Pufferzonenkonzept berücksichtigen. Wir wollen Bauern überzeugen, ihre Nahrungsmittel mit ertragreichen Fruchtbäumen auf der Fläche zu kombinieren und dabei auf Brandrodung zu verzichten. Eine besondere Rolle kommt engagierten Bauern als Multiplikatoren bei der Umsetzung und Verbreitung der Maßnahmen zu. 

Ergebnisse

Die neuen Konzepte werden von einer großen Zahl von Bauern übernommen, sie nimmt weiter zu. Wir konnten ein agroforstliches System schaffen, in dem zum Schutz der Bäume gänzlich auf den Einsatz von Feuer verzichtet wird, indem wir genetisch verbesserte Fruchtbäume in die Pufferzone einbrachten und annuelle Pflanzen anbauten. Die Fruchtbäume erzeugen frühzeitig qualitativ hochwertige Früchte, die durch Verkauf Einkommen generieren. 

In Teilen der Pufferzone konnten wir die Wildsammlung von Früchten zur Erzeugung eines Kosmetikrohstoffes organisieren, der durch verbesserte Verarbeitungstechniken marktfähig wurde. Auch hierdurch lassen sich neue Einkommensquellen erschließen.

Weitere Ergebnisse:

Zahlreiche Veröffentlichungen, Diplomarbeiten,  Masterarbeit.

Ehemalige Thünen-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Beteiligte externe Thünen-Partner

  • Universität Hamburg
    (Hamburg, Deutschland)
  • Dupaul Wood Treatment
    (Takoradi, Ghana)
  • Stiftung Walderhaltung in Afrika
    (Hamburg, Deutschland)

Zeitraum

1.2005 - 9.2013

Weitere Projektdaten

Projektstatus: abgeschlossen

Publikationen

  1. 0

    Schröder J-M (2015) The integrated management of buffer zones contributes to the survival of tropical forests in Ghana. In: Assessing the relevance of countries and their capacities for reporting forests under UNFCCC post 2020 : [paper for] XIV World Forestry Congress, Durban, South Africa, 7-11 September 2015. p 8

  2. 1

    Schröder J-M (2014) Case study - Ghana: Buffer zones contribute to the survival of tropical forests. In: Approaches for the improvement of the economic sustainability of natural forest management in the tropics – including REDD+ mechanism. Berlin: Rhombos-Verl, pp 217-222

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn054645.pdf

  3. 2

    Poppenborg P, Schröder J-M, Appuhn M (2012) Evaluating the economic potential of tree-based land uses to alleviate rural poverty in the Ashanti region, Ghana. Forests Trees Livelihoods 21(3):207-220, DOI:10.1080/14728028.2012.732823

  4. 3

    Schröder J-M, Oke DO, Onyekwelu JC, Yirdaw E (2010) Secondary forests in West Africa: a challenge and opportunity for management. IUFRO World Ser 25:335-353

  5. 4

    Poppenborg P, Ackermann I, Appuhn M, Schröder J-M (2008) Evaluating the economics of an improved Taungya System with Teak in the Ashanti region in Ghana. In: Asch F, Becker M (eds) Competition for resources in a changing world : new drive for rural development ; Tropentag 2008. [October 7 - 9, 2008, University of Hohenheim, Stuttgart. Göttingen: Cuvillier

  6. 5

    Struwe J, Ackermann I, Glauner R, Schröder J-M (2006) Improving the livelihood of the rural population in the Ashanti region in Ghana through the implementation of an improved Taungya system with Teak and Albizia. In: Prosperity and poverty in a globalised world - challenges for agricultural research : book of abstracts ; University of Bonn, October, 11 - 13, 2006 / Tropentag 2006. Bonn: Univ, p 224

  7. 6

    Schröder J-M, Appuhn M, Glauner R, Ackermann I (2004) Improving the livelihood of the rural population in the Ashanti region in Ghana through the production of Grasscutter (Thryonomys swinderianus) meat. In: Tielkes E, Hülsebusch C (eds) Tropentag 2005 : The Global Food & Product Chain - Dynamics, Innovations, Conflicts, Strategies ; book of abstracts ; University of Hohenheim, Stuttgart, October 11-13, 2005. Hohenheim: Univ, Tropenzentrum, p 508

  8. 7

    Ackermann I, Appuhn M, Glauner R, Schröder J-M (2004) Protection of timber resources by the introduction of income generating measures - an approach in Ghana. In: Tielkes E, Hülsebusch C (eds) Tropentag 2005 : The Global Food & Product Chain - Dynamics, Innovations, Conflicts, Strategies ; book of abstracts ; University of Hohenheim, Stuttgart, October 11-13, 2005. Hohenheim: Univ, Tropenzentrum, p 360

    Nach oben